
Handwerk Hoffnung
Geschichten von Heimat und Fremde
Szenischer Liederabend
mit Werken von
Erich W. Korngold, Hanns Eisler,
Kurt Weill, Alma Mahler,
Sergeij Rachmaninoff,
Benjamin Britten,
Arnold Schönberg,
Alexander Zemlinsky
und
Gordon Kampe (UA)
Amerika in den 1930er und -40er Jahren – besonders New York und Hollywood werden Zufluchtsorte und neue Wirkungsstätten vieler europäischer und vor allem deutscher und österreichischer Künstler und Künstlerinnen. Vor, während und nach der Exilzeit entstandene Liedkompositionen spiegeln aus vielerlei Perspektiven existenzielle Nöte, Verlusterfahrungen, Verlorenheit und Heimatsehnsucht aber auch neue Lebensentwürfe und rauschende Erfolge wider. Kunstlied, Chanson, Moritat, politische Lyrik und Broadway-Song vermischen sich zu einem vielfarbigen Spektrum.
Judith Hoffmann, Johannes Held und Doriana Tchakarova spüren den dahinterstehenden Geschichten um Aufbruch, Flucht und Ankunft, Veränderung und Wiederbegegnung, Erinnerung und Rückkehr nach – in Verbindung mit eigens für dieses Programm komponierten Liedern Gordon Kampes entspinnt sich ein Dialog zwischen den Zeiten.
Judith Hoffmann | Sopran
Johannes Held | Bariton
Doriana Tchakarova | Klavier
Samstag, 15. Oktober | 19:30
Schloss Borbeck, Residenzsaal
Karten zu 20€ / 12€
an der Abendkasse
auf Wunsch Reservierung hier:
Judith Hoffmann
Sopran
Die in Herdecke NRW geborene Sopranistin ist seit 2007 auf zahlreichen Opern- und Konzertbühnen zu Gast. 2021 übernahm sie die künstlerische Leitung des "Liedfestival Ruhr". Ihr Operndebut gab Judith Hoffmann 2007 bei den Wernigeröder Schlossfestspielen als Pamina in Mozarts "Die Zauberflöte". Von der Spielzeit 2009/2010 bis 2012/2013 zählte sie zum Ensemble der Landesbühnen Sachsen, danach führten sie Gastengagements u. a. zurück an die Landesbühnen Sachsen, zu den Luisenburgfestspielen Wunsiedel, an die Felsenbühne Rathen, an die Theater Hagen und Münster sowie an die Staatsoper Hannover. Zu Ihrem Opernrepertoire gehören u. a. Pamina ("Die Zauberflöte"), Micaela ("Carmen"), Marie ("Die verkaufte Braut"), Musette ("La Boheme"), Ännchen ("Der Freischütz") , Rose ("Street Scene") und die Titelpartie in Kalmans "Die Csardasfürstin". Mit einem großen Oratorien-, Konzert- und Liedrepertoire verfolgt sie kontinuierlich eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland. In letzter Zeit war sie etwa bei der Ruhr-Triennale, den Dresdner Zwingerkonzerten, im Konzertsaal deSingel Antwerpen, im Muziekcentrum Enschede, im Opernhaus Dortmund/Foyer in der Kölner Philharmonie und im Funkhaus des WDR am Wallrafplatz als Solistin u. a. des Niederländischen Symphonieorchesters und der Nordwestdeutschen Philhamonie zu erleben. Solistische Verpflichtungen führten sie außerdem ins Konzerthaus Dortmund und nach Lucca/Italien ins Boccherini Auditorium, wo sie im Rahmen des Internationalen Kontrabass-Festivals konzertierte. Schwerpunkte ihres umfangreichen Repertoires bilden die großen oratorischen Werke des 18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Regelmäßige Projekte im Bereich der zeitgenössischen Musik u. a. mit Gordon Kampe und Marcus Schmickler runden die Tätigkeit der vielseitigen Künstlerin ab. Es entstanden Tonaufnahmen für WDR 3 Studio Akustische Kunst, WDR 3 Hörspiel, Online-Konzert Riversidestudio Cologne. Judith Hoffmanns besondere Leidenschaft liegt im Bereich der Kammermusik, der sie sich als Mitglied verschiedener Formationen widmet: Besonders ihre in jüngster Zeit verwirklichten individuellen Lied-Projekte gemeinsam mit verschiedenen Pianist:innen wie Nare Karoyan und Desar Sulejmani, sowie Kolja Buhlmann, Martin Günther (Dramaturg/Autor) wie etwa das musikalisch-literarische Programm "Alma Mahler und ihre strahlenden Satelliten" , verschiedene Lied & Lyrik-Programme oder die Gründung des Ensemble Amouné (Sopran, Trompete, Orgel) und als Kammermusikpartnerin eines Trios mit Kontrabass, Klavier und Sopran, legen Zeugnis von Judith Hoffmanns Engagement für den lebendigen Dialog der Künste ab, zu dem sie während ihres Studium an der Essener Folkwang Hochschule erste Impulse erhielt. Ihre dortige Ausbildung erweiterte sie durch Meisterkurse und private Studien bei Prof. T. Heyer, Ks. Brigitte Fassbaender, Prof. K. Kelly, B. Hannigan, O. Mykytenko und K. Schötteldreier. Sie ist Preisträgerin beim Landeswettbewerb Gesang NRW 2006 im Bereich Oper und Operette.

© Jens Oellermann

© Anne Hein
Johannes Held
Bariton
„Johannes Held ist ein Bariton mit festem, leuchtenden Kern und packender expressiver Kraft“, schreibt Susanne Benda in der Stuttgarter Zeitung über den deutschen Bariton. Seit seinem Abschluss 2013 an der Königlichen Dänischen Opernakademie konnte er Kritiker und Publikum gleichermaßen überzeugen. Johannes Held war als Solist an vielen europäischen Opernhäusern tätig, darunter die Königliche Dänische Oper, Wermlandoper (Schweden), Oldenburgisches Staatstheater, Staatstheater Mainz und Theater Bozen (Italien). Sein Repertoire umfasst unter anderem die Rollen des Papageno, Guglielmo, Dr. Falke, Sid und Escamillo. Johannes Held ist ein erfahrener Solist im Oratorienfach und preisgekrönter Liedsänger. Er war unter anderem mit dem Orchester der Königlichen Dänischen Oper, Copenhagen Phil, Odense Symphonieorchester, dem Lettischen Nationalorchester, LaVerdi Mailand, dem Orchester Sinfonia Siciliana, der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und dem Orchester „Haydn“ in Bozen und Trento zu erleben. Sein Oratorienrepertoire umfasst Werke von Bach, Haydn, Brahms und Mendelssohn. Seine sorgsam durchdachten Liedprogramme fokussieren sich auf Lieder von Schubert, Schumann, Mahler und Weill. Johannes konnte mit einer Vielzahl an Dirigenten zusammenarbeiten, darunter Ludovic Morlot, Eugene Tzigane, Andris Poga, Claus Peter Flor, Arvo Volmer, Simon Gaudenz, Johannes Gustavsson und Michael Boder. Er war bei den Meraner Festwochen, der Schubertiade Roskilde, dem internationalen Kammermusikfestival auf den Lofoten, im Auditorium in Bozen, dem Theater Garibaldi in Palermo, beim Festival voxpopuli in Montreal und der Oper Göteborg zu hören. 2018 nahm er zusammen mit Pianist Daniel Beskow Schuberts Winterreise auf, die bei ARS Musikproduktion erschien. Die Aufnahme wurde für den Opus Klassik nominiert. Sein Konzeptkonzert „Winterreise Staged“ wurde von 2015 bis 2020 in Deutschland, Schweden und Dänemark zur Aufführung gebracht. Johannes Held ist Gründer und Künstlerischer Leiter des Liedfestival Sindelfingen (früher DER ZWERG), das alle zwei Jahre in Sindelfingen stattfindet. Die ersten Schritte seiner Ausbildung ging er bei den Stuttgarter Hymnus Chorknaben, danach studierte er in Freiburg und schloss seine Studien in Kopenhagen an der Opernakademie mit Susanna Eken ab. Zu seinen Coaches zählen Mikael Eliasen, Fiona MacSherry, Ouri Bronchti und Tim Ribchester. Weitere Impulse erhielt er von Deborah Polaski. Johannes Held ist dankbar für die vielfältige Unterstützung, die er von der Studienstiftung des Deutschen Volkes, dem Evangelischen Studienwerk „Villigst“, der Richard Wagner Stiftung und der Kunststiftung BW erhielt.
Doriana Tchakarova
Klavier
Doriana Tchakarova ist als Pianistin international erfolgreich, Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe und ihre CD-Einspielungen wurden mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Als Liedpianistin und Kammermusikerin ist sie auf bedeutenden Konzertpodien in Berlin, Wien, Frankfurt, Stuttgart, Hannover, Freiburg, Lugano, Bayreuth erfolgreich, ebenso im Rahmen bedeutender Festivals wie dem Heidelberger Frühling, dem Oxford Lied Festival, den Dresdner Musikfestspielen, dem Liedfestival Sindelfingen, dem Mozartfest Würzburg oder der Schubertiada Barcelona. Zu ihren zahlreichen Gesangspartnern zählen unter anderen Äneas Humm, Samuel Hasselhorn, Thilo Dahlmann, Eva Zalenga, Julian Prégardien, Ulrike Sonntag, Krešimir Stražanac, Nathalie Karl, Matthias Klink, Judith und Felicitas Erb, Manuel Walser, Carolina López Moreno, Nils Wanderer, Mirella Hagen, Sarah Wegener, Konstantin Krimmel, Marcel Brunner, Thomas Pfeiffer und das SWR-Vokalensemble. Beim renommierten Label Alpha Classics ist mit dem Bariton Konstantin Krimmel 2019 eine CD mit Balladen von Schubert, Loewe, Schumann und Jensen erschienen. Diese Einspielung wurde für die International Classical Music Awards (ICMA) und Opus Klassik nominiert und mit dem Diapason découverte ausgezeichnet. Ihre CDs mit den Sopranistinnen Judith Erb und Felicitas Erb mit Liedern und Duetten von Robert Schumann, Hugo Kaun (Weltersteinspielungen) und Louis Spohr bei ARS-Produktion und insbesondere ihre Einspielung von Duetten von Felix Mendelssohn und Fanny Hensel stießen europaweit auf eine überschwängliche Resonanz. Letztere wurde unter anderem 2017 für den Echo Klassik nominiert. Zusammen mit den Schwestern Erb und dem Tenor Magnus Dietrich erscheint im März 2022 ihre neue CD mit sämtlichen Brahms-Duetten bei dem Label MDG. Doriana Tchakarova wurde im bulgarischen Varna geboren. An der Musikhochschule Stuttgart absolvierte sie ihr Bachelor - und Masterstudium im Hauptfach Klavier bei Prof. Fernande Kaeser sowie Prof. Friedemann Rieger und studierte in der Liedklasse von Prof. Konrad Richter. Im April 1993 gewann sie den zweiten Preis beim internationalen Klavierwettbewerb "Dimitar Nenov" in Rasgrad/Bulgarien. Im gleichen Jahr spielte sie das zweite Klavierkonzert von Sergej Rachmaninoff mit der Varna Philharmonie. Im Juli 2001 wurde sie mit der Cellistin Krassimira Krasteva in der Kategorie Kammermusik Preisträgerin des 15. Internationalen Wettbewerbs "Franz Schubert" in Italien. 2004 gewann sie mit der Sopranistin Judith Erb den zweiten Preis beim Schubert Wettbewerb des „Concorso Internationale di Interpretazione Musicale Citta di Racconigi" in Italien. Gemeinsam mit dem Bariton Konstantin Krimmel gewann Doriana Tchakarova im Mai 2018 in der Kategorie Liedduo den 1. Preis beim Berliner „Rising Stars Grand Prix International Music Competition“. Seitdem bildete sie mit ihm bis 2020 ein erfolgreiches Liedduo und begleitete ihn bei sämtlichen Wettbewerbserfolgen und Liederabenden im In - und Ausland. Sie ist Dozentin für Gesangskorrepetition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Bei zahlreichen Gesangs-Meisterkursen und internationalen Gesangswettbewerben ist sie eine gefragte Korrepetitorin.

© Laura Zalenga

Gordon Kampe
Gordon Kampe wurde 1976 in Herne geboren. Nach einer Ausbildung zum Elektriker, Kompositionsstudium bei Hans-Joachim Hespos, Adriana Hölszky und Nicolaus A. Huber. Außerdem Studium der Musik- und Geschichtswissenschaften in Bochum. Mehrfache Auszeichnungen, darunter der Stuttgarter Kompositionspreis (2007 und 2011), einen Komponistenpreis der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung (2016), den Rom-Preis (Villa Massimo) sowie den Schneider-Schott-Preis (2016). Er erhielt u.a. Stipendien der Berliner Akademie der Künste und Arbeitsstipendien für die Cité des Arts Paris, die Künstlerhöfe Schreyahn, Schöppingen, die Villa Concordia sowie für das SWR-Experimentalstudio. 2008 Promotion mit einer Arbeit über Märchenopern im 20. Jhdt. 2012-2017 war Kampe gewähltes Mitglied der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften/Leopoldina und ist seit 2017 Professor für Komposition/Musiktheorie, ab 2020 Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Kampe ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.
© Manuel Miethe